Gemeinschaftskernkraftwerk

dokumentarisches Stationentheater im AKW Zwentendorf


Regie: Manfred Rainer und Jakob Brossmann
Kostüm: Hannah Rosa Öllinger

Musik und Tontechnik: Christoph Punzmann und Florian Bogner
Regieassistenz: Jacqueline Benedikt
Dramaturgie: Julia Enegelmayer und Jacqueline Benedikt
Videos und Installationen: Lena Michalik

mit: Tim Breyvogel, Bettina Kerl, Heinrich Brossmann, Peter Grestenberger, Maria Höchtl, Michael Ledwinka, Univ.Prof. Dr. Bernd Lötsch, Beatrix Neundlinger, Dr. Heidrun Pirchner, Dr. Peter Weish, Elisabeth Engstler

Eine versprengte Gruppe von Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Idealist*innen setzt sich in den Kopf, ein bereits in Bau befindliches Kernkraftwerk zu verhindern. Ein scheinbar aussichtsloser Kampf, der mit Leidenschaft und Kreativität zu einem unwahrscheinlichen Ergebnis führt – das bis heute unser Leben prägt. Und viele Fragen aufwirft: Können wir die Natur beherrschen? Wenn es um den Profit der Gegenwart geht, wer wahrt die Interessen zukünftiger Generationen? Wie entsteht eine zivilgesellschaftliche Bewegung und wie kann sie ihre Ziele erreichen? Wer darf sich als Expert*in äußern? Wer kann die öffentliche Meinung kontrollieren?

Das dokumentarische Theaterstück erzählt die Geschichte des „Gemeinschaftskernkraftwerks Tullnerfeld“ und der Widerstandsbewegung neu. Es schreibt die gegenwärtigen Fragen zur Energie in die Zukunft fort. Die Globart-Eröffnungsproduktion von Jakob Brossmann und Manfred Rainer lädt das Publikum an den Schauplatz der Geschichte: Im Rahmen von „100 Jahre Niederösterreich“ entsteht in Kooperation mit dem Landestheater Niederösterreich ein Theaterstück mit Zeitzeug*innen und Schauspieler*innen im Reaktor des Kernkraftwerks.

Eine ökologisch und geopolitisch prekäre Gegenwart stellt drängende Fragen an die Geschichte und die Spuren, die der Protest in den persönlichen Biografien und in der Gesellschaft hinterlassen hat. „Es ist erschreckend, dass diese Themen 50 Jahre nach Grundsteinlegung des Kernkraftwerks nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben – im Gegenteil“, so Jakob Brossmann. „Mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen im Inneren des Atomkraftwerks ein Stück zu entwickeln, ist eine unglaubliche und intensive Erfahrung.“ „Da geht es sehr stark um die Fragen von Macht und Ohnmacht, von technischen Allmachtsfantasien und gemeinsamer Handlungsfähigkeit“, ergänzt Manfred Rainer.

Fotos: Luiza Puiu