Die Pantöffelchen

Pjotr I. Tschaikowsky

Landestheater für Niedersachsen
Hildesheim
2018

Inszenierung: Anna Katharina Bernreitner
Musikalische Leitung: Florian Ziemen
Kostüm- und Bühnenbild: Hannah Oellinger & Manfred Rainer



„Anna Katharina Bernreitner inszeniert ‚Die Pantöffelchen‛ in der Ausstattung von Hannah Oellinger und Manfred Rainer als fantastisches Märchen mit einfachen, aber effektiven Bühnenmitteln und ebenso fantasiereichen wie archetypischen Kostümen.“
Online Musik Magazin, 11.12.2018

„Also verlegte sich die gewitzte Regisseurin Anna Katharina Bernreitner auf ein minimalistisches, aber variables Erscheinungsbild. Und überraschende Einfälle. Auf der schwarzverhängten Bühne stehen kleine Dorfhäuschen verteilt, andere klappen als Fassade nach oben. Stühle und Weihnachtsbäumchen folgen aus der Versenkung, als Tisch dient ein Mehrzweckgebäude, das ebenfalls als Kirche, Wirtshaus und Truhe herhalten muss. Hinten erhebt sich ein mit Schneematten bedeckter Hügel samt Rutsche, der dem flockenüberstäubten Panorama Tiefe verleiht. Der Mond ist erst ein weißer Luftballon, den der Teufel auf der Schaukel platzen lässt, dann eine Discokugel. Am glücklichen Ende scheint die Sonne, und ist es hinten hell. Als Kostüme dienen Wärmeunterwäsche und wulstige Thermo-Anzüge, man trägt Moon Boots und Fellstiefel. Die Soloherren haben Pelzkappen, die sie als Fuchs, Dachs oder Büffel ausweisen, an der Teufelsstirn prangt ein Gamsgeweih. Die Damen geben nach der Pause vollhaarverhüllte Nixen. Und als die von der offenbar mit einem Schuhtick geborenen Oxana von ihrem Liebhaber Wakula geforderten Schläppchen beim Fest der Zarewna abgestaubt werden, wähnt man sich zwischen als Palmen verkleideten, fahrenden Heizpilzen auf einem Skihaserlball in schönster Après-Pistenlaune: auch eine Folklore-veranstaltung der besonderen Art. Klar, dass die titelgebenden Sneakers am Ende gold-glänzen und LED-zucken. Vergnüglich also, wie Hannah Rosa Oellinger und Manfred Rainer aus einem beschränkten Ausstattungsetat optisch Funken schlagen. Selbst beim Bier wird gespart: Es reproduziert sich matrjoschkahaft gleich vierfach aus derselben Flasche.“
Klassik.Welt.de, 24.1.2019

„Dennoch haben die beiden Bühnenbildner hübsche Einfälle: Der schneeweiß-flinke Teufel mit seinen miniaturisierten Geißbock-Hörnern baut zu Beginn das Dörfchen auf – mit Häuschen, die sich wie eine Matrjoschka ineinander schachteln. Kommt die Kneipe ins Spiel, kurvt ein Mini-Gebäude mit der Leuchtschrift „Open“ ins Bild. Die fantasievollen Kostüme charakterisieren die Figuren: die ein wenig eitle Oxana mit einer Art wollig-weitem Wickelrock, die Hexe Solocha mit einem gewaltigen, aus einem Zopf geflochtenen Kopfputz und einem Frettchenskelett als Halsschmuck. Wakula trägt einen Pullover mit traditionellem Muster, die Hofgesellschaft ist in unwirkliches Weiß mit ausladenden spanischen Krägen gewandet. Der alte Kosak Tschub steckt mit den Dorf-Autoritäten Lehrer und Schulze in dicken Tierpelzen. Und der Teufel mit seiner wuschigen Haarpracht steckt in niedlichen Pelzstiefeln.“
Online Merker, 12.12.2018